Dienstag, 11. Dezember 2012

Führungskraft Lagervorarbeiter und der Gott der Redekunst

In einem Gütetermin eines Arbeitsgerichtes geht es um die Beendigung eines Arbeitsverhältnisses eines stellvertretenden Lagervorarbeiters eines größeren Logistikunternehmens, welches sich nach dem griechischen Schutzgott des Verkehrs benennt, dessen Name aber auch für den Gott der Redekunst steht.

Der Arbeitgebervertreter trägt zu den Gründen vor, weshalb man sich vom Arbeitnehmer trennen wollte. Es kommt sodann zu der sinngemäßen Aussage, dass das Verhalten des stellvertretenden Lagervorarbeiters nicht dem gewünschten Verhalten einer Führungskraft entsprach. Der Richter merkt auf, blickt den Vertreter des Arbeitgebers an und fragt:

"Sie meinen ein Lagervorarbeiter sei eine Führungskraft ?"

Antwort:
"In unserem Unternehmen ist jeder Arbeitnehmer, der gegenüber anderen disziplinarisch vorgehen kann, eine Führungskraft."

Frage des Gerichts:
"Der Lagervorarbeiter kann Disziplinarmasssnahmen durchsetzen?"

Antwort:
"Pardon - ich meine fachliche Weisungen. Wer fachliche Weisungen geben kann ist eine Führungskraft, zumindest in unserem Unternehmen."

Wer hätte das gedacht - so werden aus stellvertretenden Lagervorarbeitern Führungskräfte rekrutiert und ein Beispiel der Redekunst geliefert.

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